Mainzeit Interview - Künstlerin Christine Dumbsky „Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens“, befand schon der deutsche Schriftsteller Jean Paul. Frage: Was macht die Mainschleife so reizvoll für Sie als Künstlerin? Christine Dumbsky: Es ist meine Heimat! Ich bin ein Landmensch und brauche dieses ruhige Umfeld, denn das ist für mich Lebensqualität. Mit der Hektik in den großen Städten könnte ich auf Auer nichts anfangen bzw. Dort nicht so arbeiten, wie ich es hier eben kann. Wie haben Sie die Kunst für sich entdeckt? Das ist schnell beantwortet: als ich das erste Mal einen Stift in der Hand halten konnte, entdeckte ich die Faszination Kunst für mich und kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Wie würden Sie Ihre Kunst beschreiben? Für mich ist Kunst nicht nur Malerei, Musik, Poesie, sondern eine richtungsweisende Lebenseinstellung. Dieses Kind hat mittlerweile auch einen Namen: Massurrealismus - J. Seehafer, dessen Begründer, wurde über die Jahre ein Freund. Für mich ist die Kunst so essenziell, wie Essen, Trinken und Schlafen, die ultimative komprimierte und sinnstiftende Lebensbereicherung, Entwicklungshilfe für Denkprozesse, Sozialkontaktknüpfer, Inspiration und Kommunikationsinstrument. Wie sieht Ihr künstlerischer Alltag aus, welche künstlerische Arbeiten übernehmen Sie? Auf den Punkt gebracht „Kunst für alle Fälle und jeden Zweck“. Da ich praktisch veranlagt bin und gerne im Team arbeite, liegen mir Auftragsarbeiten. Es bereitet mir Freude, etwas in die Realität umzusetzen, was andere sich vorstellen. Der Knackpunkt ist, sich auf die Anforderungen einzulassen. Ansonsten reicht mein künstlerisches Portfolio von Livemalerei für Werbezwecke, Airbrush, Airbrush-Tattoos auf der Haut oder Textilien, Bodypainting, Fahrzeuggestaltungen, über Streetart, Wandmalerei bis in zu Illustrationen, Comics, Portraits, Custom (Lederjacken, Motorradteile, Schuhe, Helme u.v.m). Oft wenden sich Firmen oder Agenturen an mich, die ein spezielles Event planen oder ein Konzept benötigen für Werbung etc., das nachhaltig wirksam ist und im Kopf bleibt.
Atelier: Webparadise FineART & BodyART |
Da ich wohl besser malen als schreiben kann, die
nachfolgenden
Texte mit freundlicher Erlaubnis von Gerd Marstedt. (Kultur-Online)
Erotische Kunst:
geboren in der Prüderie |
Es ist sicher kein Zufall, daß
zwei der berühmtesten Künstler und Maler erotischer Kunst Egon Schiele
und Gustav Klimt in der prüden Atmosphäre der österreichischen Hauptstadt
Wien gegen Ende des letzten Jahrhunderts aufwuchsen.
Auch Sigmund Freud entwickelte hier den Kern seiner psychoanalytischen Theorie von der Sexualität als zentraler Quelle menschlicher Konflikte - in einer Kultur der Repression jeglicher Erotik. Heute, kurz vor dem Sprung ins 21.Jahrhundert ist erotische Kunst immer noch ein eher verpöntes Schmuddelkind der bildenden Kunst, sieht man vom Genre des Comic einmal ab. |
Erotik im Internet
|
Sind Internet-Surfer besonders
voyeuristisch, sexuell neugierig, erotomanisch? "Porno" und
"Hardcore" sind die am meisten nachgefragten Begriffe bei Suchmaschinen.
"Adult sites" haben einige tausend Besucher an einem einzigen Tag, während Kunstseiten im Internet diesen Zuspruch oft nicht einmal im Laufe eines ganzen Jahres erreichen. Und der Sexismus im Internet ist ein Dauer-Thema in den Medien-Schlagzeilen. Unter diesen Voraussetzungen erotische Kunst im Internet zu präsentieren, ist sicherlich eine heikle Angelegenheit. Der Applaus kommt schnell von einem Publikum, das eher sexuelle Sensationen als erotische Faszination erleben möchte. |
Frauen: weder Huren noch Heilige
|
Christine Dumbsky malt nicht nur,
aber auch "erotic art".
Vielleicht ist dieser Begriff aber auch eher eine Kennzeichnung unserer nach wie vor prüden Kultur (die jegliche Nacktheit unter diesen Begriff subsumiert) als eine exakte Chrakterisierung ihrer Motive. Denn krude Darstellungen von Geschlechtsakten findet man in ihren Bildern nicht. Bei ihrer Malerei, so sagt Christine, steht der erotische Aspekt für sie selbst völlig im Hintergrund. Auch der Besucher unserer Sonderausstellung wird eher den Eindruck bekommen, daß ein Leitmotiv ihrer Bilder "die Frau" ist und nicht "weibliche Erotik". Vielschichtig und widersprüchlich erscheinen diese Frauen auf ihren Bildern: selbstbewusst und schüchtern, ängstlich und energisch, aufopfernd und herrschend, leidenschaftlich und abweisend. Es ist eine Absage auch an das Klischee. Frauen sind weder Huren noch Heilige, weder Heldinnen noch Hausmütterchen allein. |
Beim Malen:
in einer Art zeitlosem Raum |
Christine ist künstlerische Autodidaktin.
Für ihre Arbeiten verwendet sie eine spezielle Acryl/ Dispersions-Mischtechnik
auf Holz, wobei die Formen über das zweidimensionale hinaus in den Raum
gehen und plastisch dargestellt werden.
Inspiriert zu ihren Bildern wird sie nicht selten durch Musik. "Zu den meisten meiner Bilder gibt es einen bestimmten Titel. Ich hoere diesen Song repeately immer wieder und befinde mich in einer Art zeitlosem Raum bzw. Trancezustand waehrend der Arbeit." |
Musik:
spielt eine Hauptrolle |
Musik spielte auch im Hauptjob von Christine eine große Rolle. Unzufrieden mit dem gelernten Beruf der Steuerfachgehilfin
arbeitet sie (nach einer Stipvisite ins Show-Business als Hard Rock
Sängerin) in einem Musikverlag und betreut den Songkatalog von Komponisten,
koordiniert co-writes mit Songwritern und Kuenstlern, verhandelt mit
Record Companies. |
Ihre Bilder:
emotional faszinierend und ein Stück Zeitgeschichte |
Vielleicht war das eher prüde und
konservative Elternhaus in einem kleinen Dorf in Süddeutschland auch für
Christine Dumbsky ein maßgeblicher Hintergrund für Malerei und speziell
erotische Malerei:
"Fuer mich war und ist die Malerei der Ausdruck meiner Gefuehle und manchmal auch ein Auflehnen gegen jede Art von Konvention". Auf jeden Fall fasziniert der photorealistische und zugleich symbolisch verdichtete Charakter ihrer Arbeiten den Betrachter nicht nur emotional, sondern dokumentiert auch ein Stück kultureller Zeitgeschichte. © Gerd Marstedt |
THE INTERVIEW |
||
Wie bis Du zur Malerei gekommen,
seit wann malst Du? |
||
|
||
Gibt es so etwas wie künstlerische
Vorbilder und Vorlieben? |
||
Endlos viele, wie koennte es auch anders sein!
|
||
Welche Rolle spielt Kunst
in Deiner Freizeit? |
||
|
||
Das Internet - welche Bedeutung
hat das fuer Dich persönlich und für Deine Malerei? |
||
Meine Website habe ich natuerlich eingerichtet,
um meine Arbeiten einem breiteren Publikum zu zeigen.
|
||
Welche Meinung hast Du zur
Frauenbewegung? |
||
|
||
Zu den Gemälden sind jeweils
auch Songs präsentiert. Was hat es damit auf sich? |
||
Waehrend des Malens bin ich nicht ansprechbar
und in einer voellig anderen Welt, bin mit mir selbst allein.
|
||
Wenn Du Bilder malst, ist
das völlig von Gefühl bestimmt? |
||
|
||
Die Frauen, Die Du in Deinen
Bildern darstellst, wirken sehr vielschichtig und widersprüchlich. Heißt
das, jede Frau hat diese verschiedenen Seiten in sich |
||
Ich bin davon ueberzeugt, dass jede Frau vielschichtig
und auch oft widerspruechlich ist. Ich glaube, ich kann mir da ein Urteil
erlauben.
|
||
Du malst nicht nur, aber
auch "erotic art". Willst Du damit bewusst ein Tabu brechen oder provozieren? |
||
|
||
Gibt es für Dich eine klare
Grenze zur Pornographie, was sexuelle Motive in der Malerei betrifft? |
||
Eigentlich gibt es in diesem Bereich keine Tabus fuer mich - die erotische
Malerei ist einfach mein Schwerpunkt. |